Ernährung ist ein Grundbedürfnis des Menschen und unbestritten ein entscheidender Faktor für Gesundheit und Lebensqualität. Bei Ernährungsproblemen stehen jedoch meist Übergewicht und Adipositas im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. An Mangelernährung wird dabei höchstens im Zusammenhang von Magersucht oder als Phänomen in Entwicklungsländern gedacht. Fakt ist jedoch, dass in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen einen unzureichenden Ernährungszustand aufweisen und dies trotz guter Behandlungsmöglichkeiten in Form von Ernährungstherapien. Insbesondere im Krankheitsfall hat eine unbehandelte Mangelernährung gravierende Konsequenzen. So versterben ca. 20-30 % aller Krebspatientinnen und -patienten nicht an ihrer eigentlichen Grunderkrankung, sondern an den Folgen ihrer Mangelernährung. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums entspricht dies allein im onkologischen Bereich etwa 55.000 Todesfällen jährlich. Hinzu kommen erhebliche Mehrkosten für das Gesundheitssystem.
Das „White Paper Ernährungsscreening“ klärt über die Folgen von Mangelernährung für Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem auf. Als Hauptproblem im medizinischen und pflegerischen Alltag wird die häufig fehlende Diagnose eines vorliegenden, unzureichenden Ernährungszustandes identifiziert.